Der Betzdorfer Raum gehörte etwa seit 1048 mit zum Pfarrgebiet Haiger. Etwa ab dem 12. Jh. entstanden an geographisch besonders markanten und weithin sichtbaren Punkten kleine hölzerne Kirchen, die Mittelpunkt der sich bildenden Pfarreien wurden.
Die wenigen Gehöfte in und um Betzdorf gehörten zur Pfarrei Kirchen. Durch eine Steuerliste aus dem Jahre 1624 ist bekannt, dass sich im Bereich der heutigen Gemarkung Betzdorf 19 Räuche – Haushaltsvorstände – befanden.
Der Bau der Eisenbahn Köln – Gießen mit der Abzweigung Siegen (1857-1862) brachte Betzdorf einen ungeahnten Aufschwung. Als neuer Eisenbahnknotenpunkt, mit großer, gut eingerichteter Lokomotiv-Werkstätte, zog der Ort eine Menge Gewerbetreibende und einen entsprechenden Personalstand an.
Der Wunsch nach einer eigenen Kirche im Ort konnte 1862 durch die Aufstellung einer Notkirche auf dem heutigen Rathausplatz im Jahre 1862 provisorisch erfüllt werden.
1867 wurde Betzdorf Pfarrvikarie von Kirchen. 1870 wurde Jakob Müller Vikar in Betzdorf. Er machte den Kirchenbau zu seinem persönlichen Herzensanliegen. Im Jahre 1887 wurde er zum ersten Pfarrer von Betzdorf ernannt. 1879 begann man mit den Maurerarbeiten an der Kirche. Vinzenz Statz, ein weithin bekannter freischaffender Baumeister aus Köln, hatte die Baupläne entworfen. Die St. Ignatius-Kirche ist als neugotische Basilika mit Querschiff konzipiert. Vor dem Schiff steht ein Turm mit spitzer Haube. Am 23. April 1880 wurde der Grundstein gelegt, der heute noch an der rechten Seite des Chorraumes sichtbar ist.
Am 23. Juni 1882 wurde das neue Gotteshaus durch den Hochwürdigen Bischof Michael Felix Korum, im ersten Jahr seiner Inthronisation im Bistum Trier, feierlich konsekriert.